Schimmel entsteht dort, wo Wände im Raum viel Feuchtigkeit aufgenommen haben. In der Regel sind dies Aussenwände. Die Feuchtigkeit ist der Boden, auf dem Schimmelpilze wachsen. Fachleute haben errechnet, dass Schimmel ab einer relativen Oberflächenfeuchte von 80 % die ideale Wachstumsbasis findet. Der entstandene Schimmel verursacht nicht nur muffigen Geruch, sondern ist in hohem Grad gesundheitsgefährdend.
Babys und Kleinkinder können dadurch schwere, vielfach chronische Atemwegserkrankungen davontragen. Beim Säugling können ständiger Husten und Asthmaanfälle sogar lebensgefährlich sein. Familien mit Kindern sollten bei der Entdeckung von Schimmel so schnell wie möglich Schimmel und Schimmelgefahren beseitigen und einen Fachmann hinzu holen. Wenn das Kind schon Symptome für eine Erkrankung durch den Schimmel hat, sollte man unbedingt einen Kinderarzt aufsuchen.
So gefährlich ist Schimmel für Kinder
Schimmel ist ein Pilz. Pilze vermehren sich durch Sporen. Schimmelsporen bleiben nicht auf Oberflächen haften, sondern verbreiten sich im ganzen Raum. Sie werden mit der Raumluft eingeatmet und bleiben im Körper aktiver. Kinder reagieren besonders empfindlich. Es ist nachgewiesen, dass Schimmel allergische Krankheiten wie Asthma, chronischen Husten, Augen- und Hautentzündungen, Magen-Darm-Beschwerden, Neurodermitis, aber auch Konzentrationsstörungen und ständige Erschöpfungszustände auslösen oder verschlimmern können. Eine Übersicht über die Symptome der Schimmelpilzallergie findest du hier.
Gerade bei jüngeren Kindern wird zudem das Immunsystem geschwächt, die Kinder sind krankheitsanfälliger. Solche Erkrankungen im frühkindlichen Alter wirken sich auf die gesunde Entwicklung aus. Durch schimmelbedingte Krankheiten kann es bei den Kleinsten durch die häufigen Krankheiten zu Entwicklungsverzögerungen und Entwicklungsstörungen kommen. Das alles sind nicht etwa Beispiele für Extremfälle, sondern solchen Gefahren sind alle Kleinkinder in Schimmelwohnungen ausgesetzt.
Oftmals wird bei kinderärztlichen Untersuchungen zu selten die Wohnsituation hinterfragt. Daher wird der Schimmel als Krankheitsursache vielfach zu spät erkannt. Aus allergischen Reaktionen werden dann allzu schnell chronische Erkrankungen die das Kind stark beeinträchtigen.
Vorbeugen ist besser als Heilen – Die richtige Luftfeuchte im Kinderzimmer
Familien, die ein älteres Eigenheim kaufen oder erben, sollten Wände, insbesondere Keller, Feuchträume, Rohrumgebungen auf Feuchtigkeit untersuchen. Ein schlechter, muffiger Geruch ist ein erstes Warnzeichen. Oft verbirgt sich anfangs Schimmel in rissigen Außenwänden, hinter Tapeten und Paneelen. Zeigen sich Schimmelgefahren, sollte gleich geeignete Sanierungsmaßnahmen vorgenommen werden, um die Kinder keiner Gefahr auszusetzen. Zur Sicherheit sollte immer ein Fachmann hinzugezogen werden.
Im Haus oder in der Wohnung sollten Eltern auf eine ausreichende Beheizung der Räume und auf regelmäßiges, kräftiges Lüften achten. Dazu sollten mehrmals täglich die Fenster für bis zu 10 Minuten weit geöffnet werden. Das Kinderzimmer sollte immer, unbedingt auch noch einmal vor der Nacht kräftig durchlüftet werden.
Besonders gut ist auf Lüftung und Beheizung von Feuchträumen zu achten. Auch der Keller sollte nicht gänzlich auskühlen und so gut wie möglich durchlüftet werden, damit sich von hier aus kein Schimmel ausbreiten kann. Wird von einem Sachverständigen festgestellt, dass in einer Mietwohnung der Schimmel ein Baumangel ist, ist der Vermieter zu Beseitigung verpflichtet. Leider kann das zu lange dauern, um Kleinkinder vor Gefahren zu schützen. Leider ist ein Wohnungswechsel oft die beste Alternative für die Kindesgesundheit.
Weitere Maßnahmen in Wohn-, Kinderzimmern, Schlafräumen gegen Schimmel
Zeigt sich Schimmel nur in Ansätzen in Wohnräumen oder im Keller, können gute Luftentfeuchter und vermehrtes Heizen und Lüften für Abhilfe sorgen. In der Folge sollten die Wände auf jeden Fall mit einem Antischimmel-Anstrich versehen, dann neu gestrichen oder tapeziert werden. In Nassräumen bieten Fliesen einen guten Schimmelschutz. Nach Baden und Duschen, beim/nach dem Kochen sollten Räume gründlich gelüftet werden. Möbel sollten nicht direkt an der Wand stehen. Ein kleiner Abstand sorgt für Luftzirkulation und vermindert Schimmelbildung. Hygrometer gibt es schon für unter 10 Euro und helfen bei der Kontrolle der Luftfeuchte.
Besonders das Umfeld von Fenstern, Balkon-, Terrassentüren sollte auf Feuchtigkeit überprüft werden, notfalls die Fenster abgedichtet werden. Auch wenn die Familie nicht daheim ist oder verreist, sollte im Winter die Heizung nicht ganz abgeschaltet, sondern nur auf Temperaturen zwischen 16 und 18 Grad heruntergeregelt werden. Im Interesse der Gesundheit der Kinder, aber auch der anderen Familienmitglieder gilt es immer die Schimmelentstehung ernsthaft zu bekämpfen.